Effizienz und Produktivität: ein Erfolgsgarant im öffentlichen Sektor?

Der Kostendruck im öffentlichen Sektor wächst. Auch wenn zu Zeiten der Pandemie die Geldtöpfe scheinbar unendlich tief sind, die Vorgabe der Wirtschaftlichkeit wird mit der Rückkehr zur Normalität noch schärfer sein. Effizienz und Produktivität steht im öffentlichen Sektor damit wieder auf der Tagesordnung. Was man darunter versteht und ob es ein Erfolgsgarant für Non-Profit-Organisationen und Behörden ist, das erklären wir in diesem Beitrag.

Leistungsmessung als Grundvoraussetzung 

Effizienz und Produktivität sind eine der wichtigsten Kern-Indikatoren unternehmerischer Arbeit. Sie geben Auskunft über künftige Erfolge und legen eine Ressourcen-schonende Arbeitsweise nahe. 

Was bedeutet Effizienz?

Effizienz wird sehr häufig mit Effektivität verwechselt. Sie ist aber grundlegend anders: Effizienz tätigt Aussagen über das Verhältnis zwischen Output und Input: wie man die Dinge richtig macht. Effektivität hingegen bezieht sich auf die Erreichung konkreter Ziele – also die richtigen Dinge machen.

Effizienz ist deshalb Ausdruck einer Wirtschaftlichkeit. Ihre Messung erfolgt durch finanzielle und nicht-finanzielle Kennzahlen wie zum Beispiel: 

  • Verhältnis eingesetztes Material zu gefertigten Produkten
  • Einsatz von Finanzhilfen zur Anzahl der sanierten Betriebe
  • Verbrauchte Liter Treibstoff zu gefahrenen Kilometern

Die Unterschiede zwischen gewinnorientierten Unternehmen und Non-profit Organisationen erfordern eigentlich keine umfassende Anpassung bei der Erhebung und Darstellung der Effizienzkennzahlen. Wichtig ist allerdings zu verstehen, dass im öffentlichen Sektor vorrangig ideelle, nicht-ökonomische Ziele im Vordergrund stehen. Dadurch erweitert sich der Blickwinkel: weg von einer kurzfristigen Erfolgssteigerung (heißt: weniger Aufwände resultieren in höheren Gewinnen) hin zu einer langfristigeren Perspektive.

Dasselbe gilt für die Produktivität. Produktivität ist im Kern auch eine Effizienz-Kennzahl. Ihr Gegenstand ist aber die Arbeitsleistung. Das bedeutet, dass die Produktivität die Effizienz der Arbeitsleistung angibt. Beispielsweise: Wie viele Mitarbeiter der Fertigung A produzieren wie viele Produkte X in einer bestimmten Qualität?

Ist eine hohe Effizienz und Produktivität nun ein Erfolgsgarant im öffentlichen Sektor? 

Auch wenn ideelle Ziele im Vordergrund von Organisationen aus dem öffentlichen Sektor stehen, können ökonomische Ziele nicht unbeachtet bleiben. Besonders zu nennen sind hier der Erhalt der Liquidität und der Erhalt der Substanz (gegebenenfalls auch eines notwendigen Wachstums). Sie sind die Standbeine der betrieblichen Aktivität, ohne diese die ideelen Ziele nicht erreicht werden würden. Dennoch werden Organisationen hauptsächlich an der Erreichung dieser ideelen Ziele gemessen. Dies wird auch als „wirkungsorientierte Steuerung“ verstanden.

Die Leistungsmessung jedoch ermöglicht eine Transparenz, die zu einer weiteren Verbesserung von Effizienz und Produktivität führen soll. Sie ist Basis für die Gewinnung von Erkenntnissen, die letztlich das betriebliche Wissensmanagement ausmachen. 

Tipp für den öffentlichen Sektor:

Den Zusammenhang zwischen Wissensmanagement und öffentlichen Sektor erläutern wir ausführlich auf unserer speziellen Seite für die öffentliche Verwaltung und kommunale Betriebe. 

WHITE PAPER | WISSEN

Herausforderungen im öffentlichen Sektor: Wissensmanagement als Antwort

Wenn Sie sich für die Herausforderungen im öffentlichen Sektor interessieren und mögliche Antworten durch ein Wissensmanagement kennenlernen möchten, empfiehlt sich dieses kostenlose White Paper für eine erste Lektüre:

WBI-White-Paper-Oeffentlicher-Sektor-2-seitig